Die Verbandsgemeinde informiert

BMX-Parcours am Welterbe Limes


Ende Juni wurde der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen die Errichtung eines BMX-Parcours im Wald oberhalb des städtischen Bauhofes gemeldet. Der Parcours befindet sich direkt am heute noch sehr gut sichtbaren Wall des Obergermanisch-Raetischen Limes, der seit 2005 UNESCO-Welterbe ist. Aufgrund dieser Tatsache wurde die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie benachrichtigt, um die Situation vor Ort zu begutachten und mögliche Schäden am Bodendenkmal zu dokumentieren.

Der Parcours selbst befindet sich direkt neben dem Limes und stellt somit auf den ersten Blick kein Problem dar. Das Material für den Parcours wurde aber direkt aus dem Limeswall entnommen. Zudem wurden Treppenstufen angelegt. Dies geschah vermutlich aus dem Grund, den Wall besser begehen zu können. Diese Maßnahmen sind jedoch als problematisch zu betrachten. Mit der Entnahme des Materials wurde das UNESCO-Welterbe perforiert. Das bedeutet, dass Originalsubstanz des etwa 2000 Jahre alten Bodendenkmals undokumentiert zerstört wurde. Zudem stellt das ca. 80 cm tiefe Loch, welches durch die Materialentnahme entstanden ist, ein erhebliches Risiko für Mensch und Tier da. Die Verletzungsgefahr ist in diesem Falle sehr hoch. Daher ist es wichtig, das Loch wieder zu verfüllen. Gleiches gilt für die Stufen, die im Wall angelegt wurden. Auch hier wurde Originalsubstanz undokumentiert entnommen.

Die Direktion Landesarchäologie möchte darauf aufmerksam machen, sorgsam und verantwortungsbewusst mit den vorhandenen Bodendenkmälern umzugehen. Zerstörung bzw. Veränderung des Denkmals sind untersagt. Für Fragen bezüglich des Limes steht die Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Koblenz gerne zur Verfügung.