„Immer was los…“ Unsere Brücken als Spiegelbild der Ingenieursarbeit


Im vergangenen Jahr war es das Thema, welches eine ganze Region bewegte. Die Brückensanierungsarbeiten rund um Koblenz und ihre unvorhersehbaren Auswirkungen auf den Verkehr. Die Bendorfer Brücke, auch Rheinbrücke Bendorf (A48) genannt, ist hierbei ein Paradebeispiel der Ingenieursarbeit. Mit der Entwicklung des Spannbetons konnten neue Maßstäbe gesetzt werden, um Schluchten und breite Flusstäler zu überwinden. Bis 2003 war die Bendorfer Brücke (Baujahr 1965) mit ihrer Stützweite von 208 m und einer Gesamtlänge von 1.029 m gemessen an ihrer Stützweite, die größte Spannbeton-Balkenbrücke Deutschlands. Gemessen am Verkehrsaufkommen, welches täglich über die Bendorfer Rheinbrücke fließt, sowie der zahlreichen kostenintensiven Unterhaltungsmaßnahmen, kann die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen nur froh sein, solch ein riesiges Bauwerk nicht zu besitzen.

  Abbildung: original Plan der Eisenbahnbrücke zwischen Höhr-Grenzhausen und Hillscheid

Unsere größte Brücke der Verbandsgemeinde, ist die im Jahr 1909 fertiggestellte Eisenbahnbrücke zwischen Höhr-Grenzhausen und Hillscheid. Sie ist mit einer Breite von 4,50 m und einer Gesamtlänge von 92 m, eine „alte Dame“ unter den Brücken. Insgesamt gibt es noch 12 weitere meist kleine Brückenbauwerke in den verschiedensten Bau- und Nutzungsarten. Allein im Stadtteil Grenzau sind aufgrund der wunderschönen gewässernahen Lage vier Brücken zu finden. Gerade diese sind auch immer wieder Motive auf Urlaubsfotos.

Doch eines haben alle Brücken gemeinsam, sie unterliegen der regelmäßigen Bauwerksprüfung. Diese Prüfung erfolgt turnusmäßig alle drei Jahre. Hierbei wird eine intensive Prüfung der Stand- und Verkehrssicherheit sowie der Dauerhaftigkeit durch einen speziell

geschulten Experten durchgeführt. Diese einzelnen Prüfungskomponenten fließen zu unterschiedlichen Anteilen in die Bewertung ein, die sich an einem Notensystem von 1,0 bis 4,0, orientiert. Für die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen konnte im vergangenen Jahr ein Durchschnitt mit einer Gesamtnote von 2,3 ermittelt werden. Diese Gesamtnote ist im Vergleich mit anderen Verbandsgemeinden als gutes Mittelfeld einzuordnen und beinhaltet keine vom TÜV festgestellten gravierenden Mängel. Für die beste Prüfung wurde die Note 1,0 und für die „schlechteste“ Bauwerksprüfung eine Note 3,0 vergeben. Um Unterhaltungsmaßnahmen, die während der Prüfung festgestellt werden konnten, zu beseitigen, wurden nach ersten Schätzungen für das Haushaltsjahr 2020 insgesamt 10.000,00 € bereitgestellt. Hierunter fallen beispielsweise auch die Unterhaltungsmaßnahmen wie das Verfüllen der ausgespülten Fugen im Bereich der Wasserwechselzone oder die zyklische Reinigung des Bauwerks. Diese Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen sind notwendig, um eine Kontinuität des Zustands der Brücken zu gewährleisten und werden durch die Bauverwaltung der Verbandsgemeinde federführend durchgeführt. Eine detaillierte Prioritätenliste wird derzeit erarbeitet.der Eisenbahnbrücke zwischen Höhr-Grenzhausen und Hillscheid