Hand - Werk – Heimat. Eine fotografische Hommage an die Euler im Kannenbäckerland


In der Welt von gestern spielte die menschliche Hand noch eine wesentliche Rolle. Vor allem im Begriff „Hand-Werk“ kommt die Einheit des Menschen mit seiner Arbeit treffend zum Ausdruck. Heute führen unsere Hände immer weniger Werkzeuge. Unter der fortschreitenden Digitalisierung verändert sich Arbeit von Grund auf. Wie Arbeit sich in Zukunft darstellt, erkennen wir bislang nur umrisshaft. Die Ausstellung „Hand – Werk – Heimat“ von Werner Baumann ist eine fotografische Hommage an die im Kannenbäckerland mit dem Begriff „Euler“ bezeichneten Töpfer. Die schwarz-weiß Fotografien vermitteln eine Poesie des Unverfälschten. Alles ist hier echt. Und alles hat seinen Ort. Jeder weiß, was er zu tun hat. Aus den Gesichtern der Euler spricht die geronnene Erfahrung und demütige Gelassenheit eines langen und mühevollen Arbeitslebens. Die Bilder strahlen dabei eine Ruhe und Sicherheit aus, dass man die Härte und Mühsal der Arbeit mit dem schweren, feuchten Ton leicht vergessen kann. Die Ausstellung ist aber zugleich auch eine. Dokumentation. Sie zeigt eines der ältesten Handwerke der Menschheit – die Töpferkunst und erinnert an ein Stück Heimat, das 1982 mit der Schließung der letzten alteingesessenen Eulerei im Kannenbäckerland zu Ende erzählt wurde. Mit dem Funkenflug dieses letzten großen Brandes, verging eine ganze Epoche.

Werner Baumann (1944) ist Fotografenmeister, Dipl.-Ing. für Fotografie und Dipl.-Designer. Er ist mehrfacher Förder- und Staatspreisträger des Landes Rheinland-Pfalz. Über seinen 2007 ausgezeichneten Fotoband „Reisebilder aus Bulgarien“ schrieb die Jury: „Die Botschaft der ausdrucks- starken Fotografien berührt den Betrachter, die Bilder erzählen menschliche Geschichten und erfassen sensibel die örtliche Situation. Die Auswahl der Bildausschnitte und die Bildkomposition ist beeindruckend.“

 

HIER sind WIR

Heimat(en) im b-05

Projekt der b-05 association e.V. im Rahmen des Kultursommers Rheinland Pfalz 2019

 

In einer dreiteiligen Ausstellung im Sommer 2019 wird auf dem Gelände des b-05 das Thema Heimat und Identität aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Präsentiert werden neben zwei renommierten Vertretern der Rheinland-Pfälzischen Kunstszene lokale Künstler/-innen aus Montabaur und Umgebung. Von der fotografischen Dokumentation heimischen Töpferhandwerks, in Tradition und Geschichte eng mit dem Westerwald verbunden, über die Bilder des Malers Karl Willems, in denen sein Zuhause die Hauptrolle spielt, bis hin zu ganz aktuellen Arbeiten der Mitglieder des Kunstvereins Montabaur, die sich sehr individuell mit ihrer Heimatstadt beschäftigen, zeigt sich ein breites Spektrum der künstlerischen Annäherung an das Thema.