Verbandsgemeinde

„Damit alles sauber bleibt“  


Dass man bei uns bedenkenlos Wasser aus dem Hahn trinken kann, ist keine Selbstverständlichkeit: Lediglich in einem Viertel der Länder weltweit ist die Leitungswasserqualität derart gut, dass man dieses ohne gesundheitliche Bedenken trinken kann. Aufgrund der deutschen Trinkwasserverordnung muss unser Trinkwasser besonders Qualitätsanforderungen genügen.

 Und auch unser Abwasser wird aufwendig gereinigt, bevor es wieder den Gewässern zugeführt wird. Damit dies alles so bleibt ist auch in unserer Verbandsgemeinde ein energieintensiver Aufwand vonnöten. Dazu sind zwei Klärwerke, etliche Pumpstationen und entsprechendes Personal im Dauereinsatz. Insbesondere die Energie- und Personalkosten gehören zu den sogenannten Fixkosten im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung. Diese Fixkosten machen ca. 75 % der Gesamtkosten aus.  

Der Verbandsgemeinderat machte es sich in seiner letzten Sitzung im Jahr 2022 nicht einfach, die Wasser- und Abwasserpreise zu beschließen. Schon in der Vorberatung wurde durch den Werkausschuss nicht nur die einfache Erhöhung des sogenannten Arbeitspreises (im Bereich der Wasserversorgung) gefordert. Auch der monatliche Grundpreis sollte angepasst werden.  

Dies alles vor dem Hintergrund der gestiegenen Strompreise. Allein die Strommehrkosten zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung werden im kommenden Jahr mit rund 280.000 Euro veranschlagt. Und auch an anderer Stelle ist mit Kostensteigerungen zu rechnen. So zum Beispiel für die Beseitigung des Klärschlammes: Dieser muss in eine spezielle Anlage überführt werden, um dort verbrannt zu werden. Im kommenden Jahr wird sich diese Versorgung voraussichtlich um 25.000 Euro verteuern. In personeller Hinsicht gibt es hingegen positive Nachrichten: So konnte eine bereits seit Längerem dringend benötigte Fachkraft für die Abwasserbeseitigung gewonnen werden, zudem gibt es ab August 2023 einen neuen Auszubildenden.  

Die durch den hohen Energiepreis bedingten Mehrkosten bedeuten leider auch, dass die Wasser- und Abwassergebühren entsprechend angepasst werden müssen. So mussten im Bereich der Wasserversorgung der Arbeitspreis (Wassergebühr) von 1,47 €/m³ auf 1,78 €m³ und der Grundpreis von 5,80 €/Wohneinheit im Monat auf 6,40 €/Wohneinheit im Monat erhöht werden. Für die Abwasserbeseitigung war eine Erhöhung der Schmutzwassergebühr von 2,75 €/m³ auf 3,21 €/m³ und eine Anpassung des Wiederkehrenden Beitrages für die Niederschlagswasserbeseitigung von 0,39 €/m² auf 0,45 €/m² notwendig. Dies ist jedoch elementar, um die Versorgungssicherheit auch weiterhin zu gewährleisten. Dabei wurde in der Sitzung des Verbandsgemeinderates deutlich herausgestellt, dass man davon ausgeht, dass die „Strom- und Gaspreisbremse“ auch für die Kommunen gilt. Auf dieser Annahme erfolgte die Kalkulation. Sollte die Preisebremse nicht anwendbar sein, hat sich der Verbandsgemeinderat dafür entschieden die Beiträge nicht nochmals zu erhöhen, dann will man lieber zum Jahresende einen Verlust in Kauf nehmen. 

Damit auch in Zukunft „alles sauber bleibt“.