Neues aus der Bücherei Hilgert


Buchbesprechungen:

 

Jörg Maurer: Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt

Der Tod liebt frischen Pulverschnee. Kommissar Jennerweins stimmungsvollster Fall – der elfte Alpenkrimi von Nr.1-Bestsellerautor Jörg Maurer

In einer verschneiten Berghütte hoch über dem idyllisch gelegenen Kurort will Kommissar Jennerwein mit seinem Team feiern. Einmal ohne Ermittlungsdruck und Verbrecherjagd gemütlich am Kaminfeuer sitzen und Geschichten erzählen. Aber was bedeuten die blutigen Spuren im Schnee, die draußen zu sehen sind? Warum kreist eine Drohne über der Hütte? Und welcher unheimliche Schatten streift durch die Nacht? Während drunten im Kurort die Polizeistation verwaist ist und eine Gestalt leblos in einem versperrten Keller liegt, erkennt Jennerwein, dass er in eine Falle geraten ist, aus der es kein Entkommen gibt. Wenn er sein Team retten will, muss er mit dem Tod Schlitten fahren…

 

Arthur Isarin: Blasse Helden

Russland Anfang der 90er-Jahre: Ein junger Deutscher taucht in ein temporeiches Abenteuer ein zwischen superreichen Dreckskerlen, zynischen Freunden und immer bereiten Gespielinnen. Arthur Isarins Roman beschreibt ein Land im Umbruch und bekannte Klischees.

Blass mag der Held sein, der Roman ist es nicht. Rastlos stürmt der Autor durch das Russland Anfang der 1990er-Jahre. Eine Zeit des Um- aber nicht Aufbruchs. Der junge Deutsche, eine Art Antiheld, der sich nach dem Mauerfall nichts dringender wünscht als nach Sibirien zu gelangen, lernt Russisch in New York, wo er noch arbeitet, und nimmt einen Job in Moskau an. Bei einem postsowjetischen Generaldirektor, der den Arbeitern seines Stahlwerkes die Löhne schuldete, weder Steuern noch für Energie zahlt und keinen einzigen Rubel in die Anlagen investiert. Anton muss die maximale Rendite sichern, jedes Mittel ist erlaubt. Der Deutsche angeblich ohne politische Haltung greift aber bald selbst auf die brutalen Methoden zurück, die er anfangs mit Grausen bei seinem Chef beobachtete.

 

Stefan Maiwald: Der Spion des Dogen

Venedig, im späten 16. Jahrhundert. Die Serenissima schwelgt in ihrem Luxus, gestützt auf die militärische Macht im Mittelmeer. Unter den größten Genießern ist Davide Vernier, Spross einer altehrwürdigen venezianischen Familie, Geschäftsmann durch und durch. Bis er durch einen Verrat eines Tages alles verliert und im berüchtigten Gefängnis der Stadt landet. Doch nachdem er sich in Haft zu einem sehr guten Kämpfer entwickelt hat, macht ihm die Republik ein Angebot, dass er niemals ausschlagen kann: Freiheit! Die Gegenleistung: Spionagearbeit für den Dogen ...

Ein Spionageroman im alten Venedig? Was auf den ersten Blick etwas anachronistisch klingt, erweist sich als unterhaltsame Abenteuergeschichte, die sich auch in unserer Zeit so zutragen könnte, dann allerdings nicht mit Davide Vernier, sondern mit einem gewissen Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät. Die Assoziation ist eindeutig gewollt - und der Plan geht auf.