Auskleidungssysteme für Trinkwasser müssen genauso wie Trinkwassertransportsysteme, höchste Anforderungen an Sicherheit und Hygiene erfüllen. Neben der dauerhaft dichten Auskleidung, der chemischen Widerstandsfähigkeit und der hohen Nutzungsdauer müssen auch die Eignung gemäß der technischen Regelwerke - wie gute Reinigungsmöglichkeit und natürlich auch die physiologische Unbedenklichkeit - gegeben sein.
Viele Trinkwasserbehälter sind in die Jahre gekommen und entsprechen nicht mehr den heutigen Qualitätsanforderungen. Abplatzungen und Ablösungen von mineralischen Beschichtungen, von Fliesen oder Chlor-Kautschuk Beschichtungen treten vermehrt auf. So auch bei dem Hochbehälter Tiefzone Hillscheid. Daraufhin beschlossen die VG Werke bereits 2018, hier tätig zu werden.
Um nun einen teuren Abriss und Neubau der Trinkwasserbehälter zu umgehen, galt es erst einmal festzustellen, ob das Bauwerk noch sanierungsfähig ist. Mit Hilfe eines Materialprüfungslabors konnte festgestellt werden, dass die Bausubstanz des Hochbehälters noch sehr gut ist und einer Sanierung nichts entgegensteht. In den weiteren Schritten erfolgte die Wahl eines geeigneten Systems entsprechend der örtlichen Verhältnisse. Nach Prüfung verschiedener Sanierungssysteme wurde sich schlussendlich für ein System entschieden, bei dem die Kammern des Hochbehälters mit Polyethylenplatten (PE-Platten) ausgekleidet sind.
Abbildung: Mit Polyethylenplatten ausgekleideter Hochbehälter
Die Vorteile sind eine hygienische Unbedenklichkeit und die Langlebigkeit. Zudem ist das System wartungsarm und kostengünstiger als die meisten Anderen. Der Werkstoff PE hat sich in der Wasserversorgung seit über 50 Jahren bereits für den Transport von Trink- und Mineralwasser bewährt; der überwiegende Teil der Versorgungsleitungen im Verbandsgebiet wurde bereits in diesem Material hergestellt. Die hervorragenden Eigenschaften von PE setzen wir deshalb auch für die Sanierung des Hochbehälters Tiefzone Hillscheid ein.
In diesen Sanierungsverfahren mit PE-Platten werden diese in einer Stärke von 12 Millimeter mittels Schraubdübel auf die bestehenden Decken, Wände und Böden angebracht. Im Anschluss erfolgt das Verschweißen der einzelnen Platten sowie der Bohrlöcher. Da diese Schweißnähte absolut dicht sein müssen, wird jede einzeln auf Dichtigkeit mittels funkenelektrischer Prüfung untersucht. Im Gegensatz zu anderen Sanierungsmethoden wird bei diesen System immer eine kontinuierliche Leckage-Überwachung mit eingebracht. Spätere Zustandskontrollen der Betonkonstruktion sind durch gezieltes Aufschneiden und nachträgliches Wiederverschweißen der PE-Platten jederzeit möglich.
Die Verbandsgemeindewerke erneuern stetig ihre technischen Anlagen, um eine stabile und hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner zu gewährleisten.