Nach zwei Jahren Pause war es endlich soweit, der zweite Besuch von „Picasso“ im Hort fand statt. Gerade die älteren Hortkinder hatten sich dies so sehr gewünscht und waren hoch erfreut darüber. Wer ist jetzt also dieser „Picasso“? „Picasso“ ist eine 15 Jahre alte nordamerikanische Kornnatter und inzwischen 1,60 m lang. Nein, keine Angst, es handelt sich bei Kornnattern natürlich nicht um Giftschlangen, Kornnattern sind Würgeschlangen und nein, Menschen passen nicht in das Fressschema von Kornnattern. „Picasso“ hält mehr von Mäusen und anderen kleinen Säugetieren. Die älteren Hortkinder drängten sich ohne Scheu um „Picasso“ und suchten auch sofort körperlichen Kontakt, die anderen Kinder reagierten wie fast alle Menschen, die zu ersten Mal intensiven Kontakt mit einer Schlange haben, sie schwanken zwischen Ekel und Faszination. Zugegeben, Schlangen sind nicht die intelligentesten Tiere der Schöpfung, aber ihren schlechten Ruf haben sie wirklich nicht verdient. Schlangen sind weder glitschig, noch feucht und sie zischeln auch nicht, wenn sie ihre Zunge als leistungsfähiges Geruchsorgan benutzen. Eigentlich sind es sehr faule Tiere und auch überhaupt nicht aggressiv, wenn sie sich nicht angegriffen fühlen. Jedenfalls zeigte sich „Picasso“ im Hort als überaus friedlich und entspannt. So konnten sich alle Kinder davon überzeugen, dass Schlangen sich nicht „ekelig“ anfühlen, sondern weich und trocken.
Das Vertrauen wuchs während des Besuchs sogar soweit, dass fast alle Kinder sich sogar trauten, „Picasso“ alleine zu halten. Also alle pädagogischen Ziele 100%ig erreicht, Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt, Wissen vermittelt, achtsamen Umgang mit Lebewesen eingeübt und auch noch mit einer Menge Vorurteile bezüglich des Wesens der Schlange aufgeräumt. Nebenbei konnten dann auch noch einige interessierte Eltern beim Abholen ihrer Kinder ebenfalls positive Erfahrungen mit der Schlange machen und einige schöne Fotos von ihren Kindern mit Schlange schießen.