„Schließung der Kita vom 16.03.2020 bis 20. 04.2020“, so hieß es vor 5 Wochen in den Nachrichten und natürlich auch in unserer Pfarrei.
Doch Stopp! So ganz stimmt das nicht!!! Komplett geschlossen hatte unsere Kita nicht. Es wurde eine Notgruppe für Kinder organisiert, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten. Erzieherinnen, die nicht einer Risikogruppen angehören, betreuen diese Notgruppe. So bleiben in unserer Kita genau 2-3 Fachkräfte, die für die Betreuung der Kinder zur Verfügung stehen.
Im normalen Alltag liegt der Fokus auf der Bildung und Betreuung der Kinder. In der Coronakrise hat sich dies allerdings ein wenig geändert. Die Kinder der Notgruppe werden adäquat betreut, es finden kleine pädagogische Angebote statt, Ängste und veränderte Situationen in der Kita beschäftigen die Kinder und entsprechende entlastende Maßnahmen werden gemeinsam getroffen und durchgeführt.
Fachkräfte, die nicht in der Notgruppe arbeiten, erledigen emsig vorgeschriebene Tätigkeiten aus den Maßnahmeplänen. In einer Krisensitzung mit den Kitaleitungen in unserer Pfarrei wurden Maßnahmen, Hygienevorschriften und zahlreiche Infos gegeben und erörtert.
Unsere Kitaleitung, Frau Herz, musste zunächst zahlreiche Infos sortieren
und nach Dringlichkeit bearbeiten wie z. B:
- ein Infotreffen für die Mitarbeiter*innen mit eingehaltenen Vorschriften organisieren
- zahlreiche Telefonate mit der Kita-Koordinatorin Frau Eichmann führen
- Dienstpläne schreiben
- Maßnahmepläne erarbeiten
- neue Formulare entwickeln
- Nöte, Ängste und Sorgen von Kolleg*innen auffangen
- besorgte Eltern beruhigen und informieren
- neue Wege für die Flut von Infos mit der Vorsitzenden des Elternbeirats Frau Meyer besprechen und organisieren (es fand ständiger Austausch statt)
- eine Telefonkonferenz wurde von Herrn Müller, Mitglied des Elternbeirats, vorbereitet und wird durchgeführt
- zahlreiche E-Mails des Bistum, die bis in den späten Abend kamen, bearbeiten
- Arbeiten für das Home-Office der Fachkräfte, die nicht in der Kita sein durften, planen und organisieren
- Zahlreiche Termine, Veranstaltungen und Fortbildungen absagen
Sicherlich stellen sich viele die Frage: „Was macht eine Fachkraft im „Home-Office“?
Hier einige Beispiele:
- Ostergeschenke, die die Kinder teilweise schon vorbereitet hatten, wurden fertig gestellt
- Osterkarten und –briefe wurden geschrieben
- Organisation und Verteilung der Ostergeschenke an die Kita-Kinder im Ort
- Entwicklungsberichte wurden geschrieben
- Lerngeschichten für die Ich-Bücher der Kinder werden und wurden verfasst
- Ich –Bücher wurden aktualisiert
- Gruppentagebücher werden geprüft und überarbeitet
- Mund-Nasen-Masken für Kinder und Fachkräfte werden genäht
- Projektpläne werden reflektiert
- Konzepte für die Zeit nach Corona werden entwickelt
- Und, und, und……..
Aber auch in der Kita haben die Erzieherinnen viele Aufgaben außerhalb der Kinderbetreuung zu erledigen.
In den ersten Wochen wurde die jährliche Grundreinigung und Desinfektion der gesamten Räume in der Kita vorgenommen. Da wurde buchstäblich JEDER Duplo-Stein, jedes Spielmaterial und jede Ecke gründlich geschrubbt, gewaschen und gereinigt.
Weitere Arbeiten waren und sind:
- Inventarlisten überarbeiten
- Beobachtungen dokumentieren
- Beschwerde/Anregungsbögen bearbeiten
- QM weiterentwickeln
- Qualitätskonferenzen werden vorbereitet
- Vorbeugemaßnahmen schreiben
- Überlegungen und Ideen zum neuen Kita-Gesetz entwickeln
- Bewerbungsgespräche vorbereiten und durchführen
- Abrechnungen vorbereiten und erledigen
Leider fielen in der zweiten Coronawoche auch noch die Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte aus. Tja, auch diese Aufgabengebiete wurden selbst- verständlich von den anwesenden Fachkräften übernommen.
Die Kinder in der Notgruppe wurden auch an diesen Tagen mit einem warmen Mittagessen versorgt, so wie es vom Landesjugendamt gewünscht wurde.
Zum Glück sind die „Perlen des Hauses“ wieder genesen und einsatzfähig!!!
Liebe Leser, wie Sie sehen, haben auch Fachkräfte der Kita in der Schließzeit viel zu tun! Die Arbeitsanweisungen und die Maßnahmenpläne sind vielfältig! Aber was sind die Kitas ohne die Kinder? Wir vermissen das Lachen der Kinder und das lebendige Geschehen im Kita-Alltag, wir vermissen die guten Gespräche mit den Kindern, das Vorlesen, das Spiel und manchmal sogar den Streit und das Weinen.
Aber wir vermissen auch Sie, liebe Eltern! Die Begegnungen mit Ihnen und die guten Gespräche. Wir hoffen und wünschen, dass wir bald wieder ohne die vielen Einschränkungen leben können und dürfen.
Herzliche Grüße an unsere Kinder, Eltern, Sorgeberechtigte und Freunde unserer Kita und auf ein baldiges Wiedersehen!
Bleiben Sie alle gesund!