Zu einem Ortstermin traf sich der Verbandsgemeinderat an der Baustelle Linderhohl. Die kurzfristig einberufen Sitzung wurde erforderlich, weil beim Entfernen von Vlies und Folie im Becken des Schwimmbades festgestellt wurde, dass an den Wänden und Böden des ehemaligen Schwimmbeckens die Farbe noch größtenteils vorhanden ist. Diese Farbe wurde im früheren Schwimmbadbau verwendet, um das Mauerwerk abzudichten. Auch im Wasserbehälterbau (Hochbehälter) wurde in der Vergangenheit mit diesen Farben gearbeitet. Die Farben enthalten PCB (polychlorierte Biphenyle) und sind damit giftig und krebsauslösend. Bei der Sanierungsplanung konnte die Plane und das darunterliegende Vlies nicht entfernt und gelöst werden. Die Plane wäre sonst aufgeschwemmt und die hieraus entstehenden Auswirkungen waren zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzbar.
Die zuständige Abfallbehörde, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, wurde informiert. Diese hat mitgeteilt, dass ein Verbleib der belasteten Bauteile erfolgen kann, wenn die PCB-haltige Beschichtung wieder mit einer Folie abgedeckt wird.
Um die Planung zur Sanierung des Schwimmbades umzusetzen, müssen die PCB-belasteten Teile des ursprünglichen Beckenbodens und einige Wände abgebrochen werden.
Die Gesamtfläche (Boden und Wände), die mit Farbe versehen ist, beträgt ca. 1.700 m². Unbedingt notwendig ist der Abbruch von ca. 1.000 m². Zur ordnungsgemäßen und fachgerechten Entsorgung des belasteten Materials wurden im Vorfeld chemische Untersuchungen vorgenommen. Die Farbe ist teilweise in die Betonflächen eingedrungen. Daher muss von Wand und Boden ein Abtrag in einer Stärke von ca. 5mm erfolgen. Dieser Abtrag ist gefährlicher Abfall.
Der Verbandsgemeinderat beschloss die kompletten Betonflächen von Farbe zu befreien, damit bei späteren Sanierungsarbeiten nicht erneut die Problematik der Entsorgung von PCB-haltigen Flächen entsteht. Die Farbe wird mittels Frästechnik oder Wasserstrahltechnik vom Beton gelöst. Die anfallenden Kosten hierfür können erst nach dem notwendigen Vergabeverfahren endgültig beziffert werden. Die Entsorgung des Materials, die in Zusammenarbeit mit der SAM-Rheinland-Pfalz, Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz, erfolgen muss, wird aktuell bei weiteren Firmen angefragt.
Durch diese unvorhergesehenen Sanierungsarbeiten entsteht ein Zeitverlust von 2 – 4 Wochen. Der Fördergeber wird durch die Verbandsgemeindeverwaltung Höhr-Grenzhausen unterrichtet. Die Mehrkosten wurden als überplanmäßige Ausgabe bewilligt und führen zum Rückgang der liquiden Mittel bei der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen.
Es folgten die Tagesordnungspunkte „Einwohnerfragestunde“ und „Mitteilungen und Anfragen“.
Informationen zur Sitzung können im Rats- und Bürgerinformationssystem der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen eingesehen werden.