Im Januar fand für die Biologie-Leistungskurse unserer zwölften Stufe ein Biologie-Projekt zum Thema „Genetischer Fingerabdruck“ statt. Es ging hauptsächlich darum, biologische Arbeitsweisen wie korrektes Pipettieren zu erlernen und Verfahren wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und die Gelelektrophorese durchzuführen. Die erste Herausforderung bestand darin, mit einer Kolbenhubpipette das gewünschte Volumen an Flüssigkeit aus einem EPI-Reaktionsgefäß in ein anderes zu übertragen.
Danach wurden wir mit Hilfe einer Impföse Zellen aus der eigenen Mundschleimhaut entnommen und die Impföse in eine Flüssigkeit getaucht, die zuvor in ein Reaktionsgefäß pipettiert werden musste. Diese Flüssigkeit hat die Funktion, die Zellwände aufzubrechen, während die Probe erhitzt wird.
Aus dieser Probe wurde im nächsten Schritt eine kleine Menge in eine Flüssigkeit mit Primern, Nukleotiden und Taq-Polymerase pipettiert, durch die bei der PCR die DNA-Probe vervielfältigt wird. Innerhalb von 40 Minuten wurden die Proben im Thermocycler mehrmals kopiert, sodass genug Genmaterial für eine Gelelektophorese zur Verfügung stand. Alle Schüler/innen pipettierten dann ihre Probe in das Agarosegel. Nach ca. 10 Minuten konnte man ablesen, ob ein bestimmter Chromosomenabschnitt homo- oder heterozygot vorliegt und wie oft sich eine bestimmte Basenabfolge des untersuchten, nicht codierenden DNA-Abschnittes (Short Tandem Repeat) auf diesem Chromosom wiederholt. Würde man diesen Prozess mit weiteren Chromosomenabschnitten durchführen, könnte auf diese Weise der genetische Fingerabdruck eines Menschen erstellt werden.
Anschließend stand für die Leistungskursler/innen fest, dass das Projekt eine lehrreiche Erfahrung war, da das erlernte theoretische Wissen praktisch umgesetzt werden und damit ein besseres Verständnis für gentechnische Verfahren entwickelt werden konnte.
Jule Inslob, Stufe 1