Die traditionelle Gedenkstunde zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 musste auch in diesem Jahr aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie ohne Beteiligung der Öffentlichkeit stattfinden. In aller Stille wurden Kerzen am Mahnmal in der Rathausstraße entzündet und dabei der Menschen gedacht, die der nationalsozialistischen Diktatur zum Opfer fielen.
Pfarrerin Monika Christ, Pfarrer Xavier Manickathan, Bürgermeister Thilo Becker und Stadtbürgermeister Michael Thiesen erinnerten mit einem gemeinsamen Gebet und dem Vorlesen der Namen an die Schicksale der 25 ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, deren Lebensgeschichte in Höhr-Grenzhausen und Hilgert auf menschenverachtende Weise mit der Deportation durch die Schergen des nationalsozialistischen Regimes endete.
Heute, nach vielen Jahrzehnten in Frieden und Demokratie, dürfen diese Gräueltaten nicht verdrängt oder vergessen werden. Es ist wichtig, den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus nicht als Ritual wahrzunehmen, sondern sich mit dem unsagbaren Leid der Opfer und der brutalen Gewalt, die ihnen angetan wurde, auseinander zu setzen. Die Erinnerung an das Unfassbare muss auch für zukünftige Generationen wachgehalten werden, um jeder Gefahr der Wiederholung entgegenzuwirken.