Auftaktveranstaltung zum Sanierungsmanagement in der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen


Am Mittwoch den 20.09.2023 fand die Auftaktveranstaltung zum Sanierungsmanagement in der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen statt, in deren Rahmen die Sanierungsmanager vorgestellt wurden.

Das energetische Sanierungsmanagement wird durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) gefördert. Vorangegangen war die Beratung im Verbandsgemeinderat und ein Förderantrag bei den vorgenannten Institutionen. Als Sanierungsmanager sind in der Verbandsgemeindeverwaltung Höhr-Grenzhausen Frau Jennifer Fast und Herr Adrian Eiser tätig. Gefördert wurde eine Ganztagsstelle, die durch die beiden Mitarbeiter der Verbandsgemeinde ausgefüllt wird.

Die Aufgabe des Sanierungsmanagers umfasst die Beratung der Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf energetische Sanierungsmaßnahmen, Erneuerbare Energien und Fördermöglichkeiten sowie die Entwicklung von Konzepten zur Wärmeversorgung und Ressourcenschonung unter Einbeziehung der vor Ort vorhandenen Akteure, Grundstückseigentümer, Unternehmen.
Der große Unterschied zwischen einem Sanierungsmanager und einem Klimaschutzmanager ist der ausführende Teil. So ist es die Aufgabe des Sanierungsmanagers, energetische Schwachstellen an den kommunalen Gebäuden nicht nur zu erkennen, sondern diese auch zu beheben.  

Jennifer Fast und Adrian Eiser 


Sowohl Herr Eiser wie auch Frau Fast bringen für diese Aufgabe die besten Voraussetzungen mit. Beide sind ausgebildete Gebäudeenergieberater für Wohn- und Nichtwohngebäude, zeichnen sich durch großes Engagement und langjährige Erfahrung in der (energetischen) Gebäudesanierung und der Projektleitung aus.

Zum Beginn der Auftaktveranstaltung, in der durch den Westerwaldkreis zur Verfügung gestellten Aula der Ernst-Barlach-Realschule, begrüßte Bürgermeister Thilo Becker zunächst alle Gäste und Interessierten. Herr Becker berichtete kurz über die nächsten Schritte und Aussichten der „kommunalen Wärmeplanung“ und der Planungen zur Entwicklung von Flächennutzungsplänen zur Nutzung Erneuerbarer Energien.

Nach der Vorstellung der neuen Sanierungsmanager folgte ein spannender und zum Nachdenken anregender Vortrag von Prof. Dr. Heck vom Umwelt-Campus Birkenfeld zum Thema „Resilienz, regionale Wertschöpfung und Klimaschutz durch intelligentes Strommanagement“.
Herr Prof. Dr. Heck zeigte in seinem Vortrag eindrucksvoll, dass der Klimaschutz nicht nur in ökologischer, sondern auch ökonomischer Sicht die Zukunft ist. Betriebe und Kommunen die heute nicht in den Umweltschutz, die Energieeinsparung und die Erschließung erneuerbarer Energien investieren werden zukünftig wirtschaftliche Probleme bekommen. 


Im Anschluss folgte ein interessanter Vortrag von Adrian Eiser zum Thema „Wärmepumpen im Bestandsgebäude einbauen“. In diesem Vortrag konnte Herr Eiser an verschiedenen Beispielen aus der Praxis erläutern, dass der Satz „Wärmepumpe im Altbau geht nicht!“ falsch ist und Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden wirtschaftlich und effizient betrieben werden können. Herr Eiser zeigte auf, dass eine richtig geplante und umgesetzte Wärmepumpe auch im Altbau Energie einspart und die Räume warm bekommt. Der Vortrag von Herr Eiser sorgte damit bei den Zuhörern für mehr Technologieoffenheit und Verständnis für das Thema Wärmepumpen im Altbau und zeigte verständlich auf, dass dieses Heizsystem auch für Altbaubesitzer eine echte Alternative ist.

Als letzten Vortrag des Abends, legte Frau Fast die Vorteile eines Passivhauses und einer gut gedämmten Gebäudehülle sowohl im Neu- wie auch im Altbau dar. Frau Fast zeigte, dass auch ein Haus ohne Heizung warm und behaglich ist und dass die Einsparungen durch die nicht mehr benötigte Heizungsanlage sowie die dadurch kaum vorhandenen Energiekosten in einem Passivhaus die Mehrkosten für die Dämmung wieder ausgleichen und Geld einsparen. Hier konnten auch die Vorteile und Chancen bei der Gebäudesanierung aufgezeigt werden, sodass das Thema Passivhaus nicht nur auf den Neubau beschränkt blieb.

Zum Schluss der Veranstaltung stellten Herr Eiser und Frau Fast die „Energieberatung light“ vor. Hiermit soll ein Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde geschaffen werden um sich über mögliche Sanierungsmaßnahmen, das Vorgehen bei geplanten Maßnahmen und die Möglichkeiten für Förderungen zu Informieren. Hierfür kommen die beiden Gebäudeenergieberater zu den Bürgern nach Hause und ermitteln die energetischen Schwachstellen des Gebäudes. Im Anschluss geben die Sanierungsmanager Hinweise und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Die Terminanfrage für die Energieberatung light ist ab sofort über die Homepage der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen (www.hoehr-grenzhausen.de) und über das Klimaschutzportal des Westerwaldkreises (www.westerwaldkreis.klimaschutzportal.rlp.de) möglich.

Im Anschluss an die Vorträge und nach Ende der Veranstaltung folgten spannende Diskussionen und ein reger Austausch.